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Im Winter 2025/2026 findet keine Sonderausstellung statt. Nächste Sonderausstellung: 01. Mai bis 13. September 2026 „Abgestaubt!“
Ein Grundsatzurteil des Reichsgerichts Leipzig versetzte vor 100 Jahren die deutsche Spielwarenindustrie in helle Aufregung. Erstmals wurde einem Spielzeug für das Kind, der Käthe-Kruse-Puppe, künstlerischer Urheberschutz gewährt.
Über mehrere Jahre und Instanzen hatte Käthe Kruse gegen Nachahmer ihrer Puppen prozessiert. Am 19.9.1925 wurde das Urteil gegen die „Bing Künstlerpuppen- und Stoffspielwaren-Gesellschaft“ aus Nürnberg verkündet. Mit der Begründung des unlauteren Wettbewerbs durfte diese nun keine Puppen im Stil von Käthe Kruse mehr vertreiben. Auch die Kunst-Puppenfabrik von Günther Heine und seinem Kompagnon Karl Schneider, lokaler Konkurrent der Käthe Kruse Werkstätten in Bad Kösen, war betroffen. Das erst 1920 gegründete Unternehmen verschwand nach dem Urteil wieder vom Markt.
Für die Firma der Gebrüder Bing (gegründet 1864) war das Urteil weniger existentiell. Als damals weltgrößter Spielwarenproduzent hatte sie weit mehr zu bieten als Imitationen der Käthe-Kruse-Puppen. Von detailreich gefertigtem Blechspielzeug bis hin zu Teddybären wurden nahezu alle Kinderwünsche bedient.
Anlässlich des Jubiläums zeigen das Käthe-Kruse-Puppen-Museum Donauwörth und das Bing-Museum in Freinsheim zwei gemeinschaftlich konzipierte Ausstellungen.
Sie beleuchten an beiden Orten die spannende Firmengeschichte und zeigen Spielzeug-Raritäten von Bing. Außerdem steht Käthe Kruse als mutige Unternehmerin und innovative Puppenschöpferin in den 1920er Jahren im Fokus. Wir laden Sie ein, ab dem 1. Mai 2025 im Donauwörther Käthe-Kruse-Puppen-Museum und im Bing-Museum in Freinsheim unterschiedliche Erzeugnisse des Spielzeugherstellers Bing zu entdecken und die „originalen Käthe-Kruse-Puppen“ mit den zeitgenössischen Industrieimitaten zu vergleichen. Kommen Sie und bilden Sie sich selbst ein Urteil!
Weite Welt auf kleiner Schiene – Die Geschichte der Eisenbahn im Modell
21.11.2024 – 02.02.2025
Im Jahr 1835 wurde die erste Eisenbahnstrecke in Deutschland in Betrieb genommen. Die englische Dampflokomotive Adler fuhr für die „Königlich privilegierte Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft“ von Nürnberg nach Fürth. Zehn Jahre später erhielt auch Donauwörth mit der „Ludwig-Süd-Nord-Bahn“ Anschluss an die neue Zeit.
Bald kamen erste Spielzeug-Eisenbahnen aus Blech auf den Markt. 1891 präsentierte die Firma Märklin auf der Leipziger Messe erstmals Modelleisenbahnen für das Kinderzimmer. Bis heute ist die Faszination für dieses Spielzeug ungebrochen, das längst zu einem begehrten Sammlerobjekt geworden ist.
Die Ausstellung zeigt Bahnen verschiedener Spurweiten und Hersteller wie Fleischmann, Märklin, Piko oder Trix. Originalgetreue Nachbauten in Miniatur von Dampf-, Elektro- und Dieselloks beleuchten die Entwicklung der Eisenbahn von den Anfängen bis in die Gegenwart.
Heute ist fast vergessen, dass in den 1950er bis 1990er Jahren die Donauwörther Firma WMD (heute Airbus Helicopters) zahlreiche innovative Schienenfahrzeuge entwickelt und gebaut hat. Einige davon, wie z.B. das „Zwei-Wege-Fahrzeug“ für Schiene und Straße oder die Münchner S-Bahn, sind als Modell in der Ausstellung zu sehen.
Die Modellbahnen, die teilweise auch in Aktion zu erleben sind, stammen aus der Privatsammlung von Detlev Hohmann, die von Kindertagen bis heute stetig erweitert wurde.
Für Kinder gibt es viel zu entdecken: Eine Lok rattert und knattert, zwei Bahnen düsen durch die Landschaft und eine elektrische Eisenbahn steht zum Spielen bereit. Mit einem Weihnachtsrätsel mit 10 Fragen kann die Ausstellung spielerisch entdeckt werden. Ist das Lösungswort gefunden, wartet eine kleine Überraschung auf die Kinder.
An den Sonntagen, 8. Dezember und 5. Januar, können Besucher zwischen zwei Führungen wählen: Eine Führung durch die Sonderausstellung mit dem Leihgeber oder „Weihnachten im Kruse-Haus“ in der Dauerausstellung. Beide Führungen sind im Eintrittspreis enthalten und beginnen jeweils um 15:00 Uhr.
Geöffnet:
Do – So, 14:00 bis 17:00 Uhr
25.12. – 06.01. täglich
10 Jahre Sammlung Riemersma in Donauwörth „…dat wil ik ook!“
Sonderausstellung im Käthe-Kruse-Puppen-Museum
11. Mai bis 29. September 2024
Vor 10 Jahren fand die Sammlung Riemersma im Käthe-Kruse-Puppen-Museum in Donauwörth ein neues Zuhause. Das private „Käthe Kruse Puppen und Spielzeugmuseum“ von Tiny Riemersma in Den Helder / Niederlande beherbergte eine der bedeutendsten Privatsammlungen von Käthe-Kruse-Puppen weltweit.
„…dat wil ik ook!“ dachte sich die Niederländerin Tiny Riemersma, als sie eine umfangreiche Sammlung mit Käthe-Kruse-Puppen sah und beschloss, selbst auch Puppen aus dieser besonderen Manufaktur zu sammeln. Tiny Riemersma erweiterte und verbesserte ihre Sammlung kontinuierlich, bis sie schließlich 1988 am Binnenhafen 25 in Den Helder ihr privat getragenes „Käthe Kruse Poppen en speelgoedmuseum“ eröffnen könnte. Von der Eröffnungsfeier ihres Museum hat sich ein Satz aus dem Munde der Krusetochter Hanne Adler-Kruse erhalten. Als während der Ansprache in die Stille des Raumes die Ladenglocke ertönte, sagte sie zur Erheiterung der Gäste: „Käthchen kommt wie immer zu spät“. Sie meinte damit ihre Mutter Käthe Kruse (1883-1968).
Viele begeisterte Sammlerinnen und Sammler besuchten regelmäßig das Museum in Den Helder und hielten Kontakt zu Tiny Riemersma. 25 Jahre lang war das Museum ein Pilgerort für alle, die Käthe-Kruse-Puppen schätzen, bis Tiny Riemersma ihr Museum im Jahr 2013 schließen musste. Tiny und Frans Riemersma beschlossen, die Sammlung im Rahmen einer Auktion zu verkaufen, was die Zerstreuung in alle Welt bedeutet hätte.
Die Stadt Donauwörth und die Käthe Kruse Manufaktur haben deshalb 2014 entschieden, den vollständigen Bestand des Museum zu übernehmen und in das Käthe-Kruse-Puppen-Museum Donauwörth zu integrieren. Noch im selben Jahr wurde die gesamte Sammlung, bestehend aus 476 Puppen und Schaufensterfiguren aus der Manufaktur Käthe Kruse, 46 Puppen anderer Hersteller, 480 Ansichtskarten mit Käthe-Kruse-Motiven, 15 Ölgemälden von Ritta Boemm, die Käthe-Kruse-Puppen zeigen, unzähligen Dekorationsgegenständen und umfangreichem Archivmaterial, nach Donauwörth gebracht. Hier wurde zu Gunsten der Sammlung Riemersma ein Patenprojekt gegründet, das inzwischen fast 70.000 Euro erwirtschaftet hat. Viele begeisterte Sammlerinnen und Sammler haben damit den Fortbestand dieser einzigartigen Sammlung möglich gemacht, in der das Andenken an die 2022 verstorbene Tiny Riemersma weiterlebt.
Die Sonderausstellung im Sommer 2024 begeht das 10jährige Jubiläum der Übernahme und möchte dabei all jene ins Licht rücken, die sich am Patenprojekt beteiligt haben. Die inzwischen 72 Patenpuppen werden teilweise in den ursprünglichen für Tiny Riemersma so typischen Szenerien gezeigt, die vielen Sammlerinnen und Sammlern für die Präsentation der eigenen Puppen vorbildgebend waren. So manche verließen Den Helder mit dem Gedanken: „… das will ich auch!“
Geöffnet:
Di – So 11:00 – 18:00 Uhr und an Feiertagen
Sämtliche Publikationen können im Museumsshop erworben oder auf Rechnung bei der Museumsverwaltung bestellt werden.
Begleitschrift zur gleichnamigen Sonderausstellung im Käthe-Kruse-Puppen-Museum, Band 12, 31 S.
Thomas Heitele M.A., Kirsten Göbner M.A., Donauwörth 2023
6,50 €
Der Weg von den kleinen Puppendamen im 19. Jh. zu Käthe Kruses Puppenkindern wird anhand der Bekleidung der Puppen nachvollzogen. Dabei spannt sich der Bogen von der Modepuppe in „Cule de Paris“-Kleid bis zum Däumlinchen der 1970er Jahre in Lack-Imitat-Latzhose.
Begleitschrift zur gleichnamigen Sonderausstellung im Käthe-Kruse-Puppen-Museum, Band 11, 39 S.
Thomas Heitele M.A., Donauwörth 2022
6,50 €
Die Malerin Annemarie Jakimow-Kruse (1889 – 1977) war eine Tochter aus der ersten Ehe von Max Kruse, der später mit Käthe Kruse verheiratet war. Annemarie erbte die künstlerische Begabung der Kruse-Familie und war mit vielen bekannten Künstlerinnen und Künstlern ihrer Zeit in Kontakt. Die wichtigsten Grundlagen für ihre Kunst erlangte sie in der Schule von Henri Matisse in Paris. Ihren Mann Igor von Jakimow, der für Käthe Kruse zwei Puppenköpfe entwarf, lernte sie dort kennen.
Vom Kruse-Haus nach Titiwu – Max Kruse zum 100. Geburtstag
Begleitheft zur gleichnamigen Sonderausstellung im Käthe-Kruse-Puppen-Museum, Band 10, 34 S.
Kirsten Göbner M.A., Donauwörth 2021
6,50 €
Am 19. November 1921 kam der Schriftsteller und Kinderbuchautor Max Kruse als jüngstes Kind der Puppenmacherin Käthe Kruse zur Welt. Seine Geschichten „Der Löwe ist los“ und „Urmel aus dem Eis“ zählen zu den Klassikern der Kinderliteratur. Weniger bekannt ist, dass er in den Jahren 1945 bis 1958 die Käthe Kruse Werkstätten in Bad Pyrmont und Donauwörth leitete.
Die Puppe I – Hemdmatz, Fritz und Margaretchen
Begleitheft zur gleichnamigen Sonderausstellung im Käthe-Kruse-Puppen-Museum, Band 9, 31 S.
Thomas Heitele M.A., Donauwörth 2020
6,50 €
Als Käthe Kruse ihre Puppen erstmals 1910 auf der Ausstellung „Spielzeug aus eigener Hand“ im Berliner Warenhaus Tietz der Öffentlichkeit vorstellte, begann die Erfolgsgeschichte der Käthe Kruse Puppe. Das legendäre erste Modell „Puppe I“ wird in all seinem Facettenreichtum dargestellt.
90 Jahre „…die Puppe Friedebald…“ 1929 – 2019
Begleitheft zur gleichnamigen Sonderausstellung im Käthe-Kruse-Puppen-Museum, Band 8, 34 S.
Thomas Heitele M.A., Donauwörth 2019
6,50 €1929 brachte Käthe Kruse die Puppe VIII, auch genannt „Das Deutsche Kind“ auf den Markt. Der Kopf wurde nach einem Porträt ihres Sohnes Friedebald gestaltet. Die Publikation stellt die spannende Entstehungsgeschichte dieses Puppenmodells dar, die bis heute im Sortiment der Manufaktur ist.
Käthe-Mause-Märchen
Ausgedacht und gemalt von Irmgard Mauerer für das Käthe-Kruse-Puppen-Museum Donauwörth, 2017, 21 S.
€ 4,50Der Geist von Käthe Kruse trifft im Puppenmuseum eine Maus. Es entsteht ein angeregtes Gespräch zwischen den beiden, denn die Maus ist ganz schön neugierig. Der Leser erfährt auf unterhaltsame Weise die Lebensgeschichte von Käthe Kruse. Für kleine und große Puppenfreunde!
„…mein Liebling Däumlinchen…“ feiert 60. Geburtstag
Begleitheft zur gleichnamigen Sonderausstellung im Käthe-Kruse-Puppen-Museum, Band 7, 39 S.
Thomas Heitele M.A, Donauwörth 2017
€ 6,50
1957 stellte Hanne Adler-Kruse, Tochter von Käthe Kruse und künstlerische Leiterin der Werkstätten, erstmals das Däumlinchen auf der Spielwarenmesse vor. Die kleine, kindgerechte Puppe wurde eines der erfolgreichsten Modelle der Käthe Kruse Werkstätten in Donauwörth bis heute.
„Die Kruses“ – eine geniale Künstlerfamilie und ihr Freundeskreis
Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung im Käthe-Kruse-Puppen-Museum, Band 6, 67 S.
Hg. Stadt Donauwörth, Donauwörth 2016, Gemeinschaftsprojekt des Grafschaftsmuseums und Schlösschens in Wertheim und des Käthe-Kruse-Puppen-Museums in Donauwörth
€ 8,90
Der Begleitband beleuchtet das Werk der Puppenmanufaktur von Käthe Kruse in kunsthistorischen Zusammenhängen der Zeit um 1900. Einzelne Kapitel widmen sich den Themen: Der Schriftsteller Max Kruse – Von der Kindheit im Kruse-Haus zum „Urmel“; Der Bildhauer Max Kruse und die Berliner Secession; Ich wollte ja malen – Das Leben der Annemarie Kruse in Paris und Russland (1908-1918); Käthe Kruse als Schauspielerin und Malerin; Käthe Kruse – Puppen für die Kinderseele.
Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung im Käthe-Kruse-Puppen-Museum, Band 4, 34 S.
Thomas Heitele M.A., Donauwörth 2016
Begleitband zur gleichnamigen Sonderausstellung im Käthe-Kruse-Puppen-Museum
€ 6,50
Die Broschüre stellt die außergewöhnliche Sammelleidenschaft der Stuttgarterin Dorothee König (1929-2014) vor, die ausschließlich neue und unbespielte Puppen, zumeist direkt aus den Werkstätten in Donauwörth, erwarb.
Schriften der Museen der Stadt Band 3, 35 S., Gudrun Reißer, Donauwörth 1997
€ 3,50
Schriften der Museen der Stadt Donauwörth Band 2, 36 S., Gudrun Reißer, 1996
€ 3,50
Schriften der Museen der Stadt Donauwörth Band 1, 38 S., Gudrun Reißer, 1995
€ 3,50
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