Klimaschutz in Donauwörth

Was ist umgesetzt? Was ist geplant? Infos und Tipps.

Klimaschutz in Donauwörth

Das Leitbild Klimaschutz Donauwörths orientiert sich am Pariser Klimaschutzabkommen, sowie EU,- Bundes- und Landesklimaschutzgesetzgebung.

Für die Umsetzung dieses Leitbild hat sich Donauwörth bereits 2006 für die Teilnahme am European Energy Award entschieden. Das ist ein Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren für kommunale Energieeffizienz und Klimaschutz. Diesem System sind 1.500 Kommunen aus 16 Ländern angeschlossen. 2022 findet die im vierjährigen Rhythmus stattfindende Re-Zertifizierung statt.

Nachfolgend ist kurz zusammengestellt, was in den vergangenen Jahren erreicht worden ist. Die Informationen sollen auch Bürgerinnen und Bürger Orientierungshilfen geben und Möglichkeiten aufzeigen. Sie werden regelmäßig aktualisiert.

 

Energiewende

Der Anteil erneuerbarer Stromerzeugung liegt in Donauwörth bei 74% (2019).

Seit 1984 produziert das Laufwasserkraftwerk der Mittlere Donau Kraftwerke AG an der Staustufe Donauwörth CO2-freien Strom aus Wasserkraft. Ebenfalls erzeugen die Stadtwerke Donauwörth an der Stadtmühle seit dem Erwerb im Jahr 1997 erneuerbaren Strom.

Des Weiteren wird Strom aus Klärgas an der Kläranlage Donauwörth gewonnen. Eine privat betriebene Biogasanlage produziert Strom und Wärme.

Eine Reihe von privaten und gewerblichen Photovoltaikanlagen und Bürgersolaranlagen (inkl. Freiflächen) leisten Ihren Beitrag zur nachhaltigen Stromerzeugung.

Das Leitbild sieht vor, dass im Jahr 2030 100% erreicht werden.

Tipps/Infos

Bei Photovoltaikanlagen ist das Ziel möglichst viel Strom im Eigenverbrauch zu nutzen. Neben dem Direktverbrauch im Haushalt, kann überschüssiger Strom in einem Speichersystem für die spätere Nutzung zwischengespeichert werden. Speichersysteme werden in Bayern über das 10.000-Häuser-Programm gefördert (Stand: 11.04.2022).  Die Nutzung des überschüssigen Stroms ich auch für die Versorgung einer Wärmepumpe, eines Heizstabs, für eine Wallbox, eine Infrarotheizung, etc. möglich. Gemäß EEG wird der Strom, der ins öffentliche Netz eingespeist wird, vergütet.

Der Einstieg in die Photovoltaik kann durch eine sogenannte Balkonanlage oder Stecker-Solaranlage erfolgen. Bis zu zwei Module werden am Balkon, auf dem Dach, Gartenlaube, etc. installiert. Die Anlage wird beim Netzbetreiber angemeldet und mit einer speziellen Steckvorrichtung versehen. Sie liefert in etwa 12% des jährlichen Haushaltstromverbrauchs. Weitere Infos

Die KfW fördert Investionen im Bereich Photovoltaik, Wasserkraft, Wind, Biogas und mehr.

 

Mobilitätswende

Für effizientere Mobilität kann im Stadtgebiet der Stadtbus (ÖPNV) genutzt werden.

In Donauwörth kreuzen sich zahlreiche Fern-Radwege, wie Donauradwanderweg, Romantische Straße, Wörnitzradweg und Via Claudia Augusta. Die Radwege der Stadt wurden ausgebaut. 2022 wurde Donauwörth als eine von 15 Kommunen als fahrradfreundliche Kommune in Bayern von der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e. V. (AGFK Bayern) ausgezeichnet.

Ebenfalls in diesem Jahr wurde die Reichsstraße zur Tempo 30-Zone. An jedem ersten Samstag im Monat findet als Pilotprojekt das autofreie Flanieren in der Reichsstraße statt.

Zukünftig sind weitere Maßnahmen im Rahmen der Mobilitätswende geplant.

Tipps/Infos

Fahrrad fahren, die Nutzung des Stadtbusses oder Fahrgemeinschaften reduzieren die CO2-Emissionen im Straßenverkehr und reduzieren Staus.

Neben Fahrrädern und Mountainbikes leisten mit erneuerbarem Strom betriebene Pedelecs, E-Bikes und Lastenfahrräder einen Beitrag zum Klimaschutz. Privates Leasing oder Leasingmöglichkeiten über Arbeitgeber, sowie Förderungen machen elektrische Lösungen erschwinglich. Gewerblich genutzte Lastenfahrräder werden von der BAFA mit 25% gefördert (Stand: 01.04.2022).

Erdgas- bzw. Methanfahrzeuge sind verbrauchsärmer und können mit grünen, aus Biogas, Klärgas oder Deponiegas gewonnenen Methan, betrieben werden.

Elektrisches Fahren ist effizient (entspricht 1,5-3 - Liter-Auto). Elektroautos fahren CO2-neutral, wenn sie mit erneuerbarem Strom (z. B. von der eigenen Photovoltaikanlage oder vom Netzbetreiber) geladen werden.

Gewerbliche Ladestationen werden mit 900€ (Zuschuss 441 der KfW) gefördert (Stand: 01.04.2022).

 

Wärmewende

Der Anteil erneuerbarer Wärmeerzeugung liegt in Donauwörth bei 12% (2019).

Durch energetische Sanierung und Ertüchtigung von Bestandsgebäuden (Dämmung, Tür- und Fenstertausch, Anlagentechnik), wird der Wärmeverbrauch deutlich reduziert.

Tipps/Infos

Als weitere Maßnahme zur 100%igen CO2-freien oder klimafreundlicheren, effizienten Wärmeproduktion sind erneuerbare Energieträger (z. B. Hackschnitzel, Pellets, Scheitholz, Biogas) geeignet oder können Wärmepumpen (Luft-Wasser oder Sole-Wasser), Solarkollektoren oder Brennstoffzelle zum Einsatz kommen.

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) der KfW gibt es Förderungen für die Gebäudehülle, Anlagentechnik und Heizungsanlagen und gleichzeitigem Austausch einer Ölheizung von bis zu 45%. Die Fachplanung und Baubegleitung wird mit 50% gefördert.

Das Leitbild sieht vor, den Wärmeverbrauch im Vergleich zu 2010 um 30% für Privathaushalte und Gewerbe zu reduzieren.

 

Lebensmittel/Produkte

Bei nicht heimischen Lebensmitteln und Produkten kann der CO2-Fußabdruck nicht komplett vermieden werden.

Durch den Konsum von Fairtrade-Produkten (z. B. Tee, Kakao, Kaffee, Orangensaft, ...) werden Festpreise garantiert, der Aufbau sozialer Strukturen und Umweltschutz unterstützt und der biologischer Anbau gefördert. Die Stadt Donauwörth ist seit 2016 "Fairtrade-Town", das Gymnasium Donauwörth "Fairtrade-School".

In Donauwörth gibt es einige Geschäfte, die unverpackte Produkte anbieten.

Das Gymnasium Donauwörth, die Kirchengemeinden und Vereine beteiligen sich und unterstützen die Bildungsarbeit des "Fairen Handels". Bei Stadtratssitzungen und im Bürgermeisterbüro wird ausschließlich fair gehandelter Kaffee angeboten.

Tipps/Infos

Fair gehandelte Lebensmittel sind bei Firmen und Institutionen in Donauwörth erhältlich. Bei der CID können ferner zwei Wanderausstellungen ausgeliehen werden.

Beim Erwerb von Produkten, wie Elektrogeräten, Bauprodukte, Papier, Fahrzeuge, Haushalts- und Drogerieprodukte, etc. kann darauf geachtet werden, dass diese das Umweltzeichen "Blauer Engel" tragen. Das Label existiert seit 40 Jahren und 20.000 Produkte und Dienstleistungen sind zertifiziert.

 

Klimawandelanpassung

Eine Neuanlage von Schotter, bzw. Steingärten ist untersagt. In Neubaugebieten werden Klimawandelanpassungsmaßnahmen (z. B. Kühlung durch Grünflächen, verminderte Versiegelung, begrünte Flachdächer, etc.) berücksichtigt.

Das CityRiver Projekt wertet Flüsse in Stadtgebieten auf, schafft Lebensqualität und Räume für Flora und Fauna. Es wird von LIFE, einem EU-Programm für Umwelt, Naturschutz und Klimapolitik, gefördert.

Urban Gardening verbessert des Lokalklima und ist "essbar". Im Rahmen des Projektes Essbare Stadt wurden Hochbeete und eine Kräuterspiralen in der Innenstadt angelegt und Apfelbäume entlang der Stadtmauer und im Spindeltal gepflanzt. 

Ihr Ansprechpartner:

Energie-/Klimaschutzbeauftragter
Stefan Rösch

Zimmer 106

Telefon: +49 906 789-106