Puppe I - Hemdmatz, Fritz und Margaretchen
Sonderausstellung im Käthe-Kruse-Puppen-Museum
18.07.20 – 28.02.2021
Die erste Puppe von Käthe Kruse entstand in einem mehrjährig andauernden Entwicklungsprozess: Aus einem zusammengeknoteten Handtuch, das mit warmem Sand gefüllt wurde und als Kopf eine Kartoffel erhielt wurde schließlich die legendäre Puppe I aus der Manufaktur Käthe Kruse, deren Kopf nach einem Putto des flämisches Bildhauers Francois Duquesnoy (1597-1643) geformt war.
Die Anfänge im Jahr 1905 beschreibt Käthe Kruse selbst ausführlich in ihren Erinnerungen, der weitere Werdegang bis zur Puppe, die in Serie gefertigt werden konnte, ist aber nur lückenhaft nachzuvollziehen. Die noch unerfahrene Puppenkünstlerin hatte besondere Schwierigkeiten, den Puppengesichtern schöne Nasen zu modellieren. Ihr Mann Max Kruse, ein damals bekannter Bildhauer, half ihr dabei und entwickelte mit dem sog. „Balancier“ ein Reproduktionsverfahren zur seriellen Prägung der Gesichtsmasken. Gesichert ist die Teilnahme an der Präsentation „Spielzeug aus eigener Hand“ im Herbst 1910 im Kaufhaus von Hermann Tietz in Berlin, die ein überwältigendes Interesse an den Puppen von Käthe Kruse weckte.
Der steigenden Nachfrage nach ihren Puppen konnte Käthe Kruse selbst nicht mehr nachkommen und schloss noch 1910 mit der Puppenfabrik Kämmer & Reinhardt aus Waltershausen einen Lizenzvertrag zur Herstellung ihrer Puppen. Mit den Ergebnissen war Käthe Kruse allerdings nicht zufrieden, was dazu führte, dass schon nach wenigen Monaten der Vertrag aufgelöst wurde und Käthe Kruse beschloss, eine eigene Manufaktur aufzubauen. Schon ab dem ersten Katalog aus dem Jahr 1913 wurden Puppen in unterschiedlicher Kleidung angeboten, die jeweils einen eigenen Namen erhielten, wie Hemdmatz, Fritz oder Margaretchen.
115 Jahre blickt die Manufaktur Käthe Kruse nun auf die Anfänge der berühmten Käthe Kruse Puppe zurück. Das ist Anlass für das Käthe-Kruse-Puppen-Museum, der Puppe I eine eigene Ausstellung zu widmen.
ab Oktober: Do - So. 14:00 - 17:00 Uhr
26.12.20 - 06.01.21 täglich 14:00 - 17:00 Uhr
an Feiertagen geöffnet, Heiligabend geschlossen
Zu der Ausstellung ist ein Begleitband erschienen.
